Maiestas Vermögensverwaltungs AG Vorstand Petra Ahrens im Kölner Stadtanzeiger zum Thema Konsequenzen in der Pandemie
Frau Ahrens, viele Menschen sorgen sich um ihr Geld. Staaten und Regierungen pumpen horrende Summen in die Märkte. Was erwarten Sie?
Petra Ahrens: Anders als in der Finanzkrise 2008 wird das Geld heute nicht zur Rettung der Finanzbranche zur Verfügung gestellt, sondern zur Rettung von Kleinunternehmern, Mittelständlern und natürlich auch von Konzernen. Die Menschen benötigen das Geld jetzt, damit sie ihre Kosten trotz fehlender Einnahmen bezahlen können. Diese Maßnahmen halte ich für richtig und ich erwarte – zumindest eine zeitweilige – Stützung und Beruhigung der Märkte.
War der Einbruch der Finanzmärkte ihres Erachtens vorhersehbar?
Petra Ahrens: Es gab zumindest gewisse Indikatoren. Die Stimmung zu Jahresbeginn war enorm positiv. Da wird man hellhörig. Im Februar kamen die steigenden Corna-Infektionszahlen in China dazu, dann verbreitete sich das Virus in Europa. Es folgte eine wirtschaftliche Lockdown-Situation, wie wir sie noch nie erlebt haben. Zudem brachen die Ölpreise ein.
Sind wir am Anfang eines langanhaltenden Börsenabschwungs?
Petra Ahrens: Die Historie zeigt, dass lange Abwärtsphasen meist durch Zinsanhebungen der Notenbanken ausgelöst wurden. Diesmal ist es anders. Die übertrieben positive Marktstimmung ist mittlerweile abgekühlt. Corona scheint – zumindest für den Moment – unter Kontrolle zu sein und auch der Ölpreis konnte sich wieder etwas stabilisieren. Selbstverständlich sind all diese Faktoren fragil, aber sie sollten keine langjährige Baisse auslösen.
Was macht Sie zuversichtlich, dass die Aktienmärkte wieder steigen werden?
Petra Ahrens: Bis zur Herstellung eines Impfstoffes werden wir Schwankungen erleben. Aber auch diese Krise wird ein absehbares Ende haben und das Vertrauen der Anleger kehrt zurück. Die Notenbanken pumpen gigantische Summen in die Märkte. Es wird viel Geld im Markt sein, durch den Lockdown und die zahlreichen Insolvenzen von Unternehmen wird jedoch weniger produziert werden. Die Nachfrage ist somit höher als das Angebot und treibt die Kurse.
Dies führt doch unwillkürlich zu einer steigenden Inflation. Gehen damit auch steigende Zinsen einher?
Petra Ahrens: Eher nicht. Die vergangenen Hilfspakete wurden durch Käufe von Staatsanleihen finanziert. Jegliche Zinserhöhung würde Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien eine Refinanzierung an den Märkten und somit Wirtschaftswachstum unmöglich machen. Ich sehe auf Jahre keine steigenden Zinsen. Die Notenbanken können unbegrenzt Geld drucken und die Länder werden weiter Schulden machen müssen.
Welche Konsequenzen hat dies für Sparer und Anleger?
Petra Ahrens: Ein kontrolliertes und gemanagtes Portfolio ist nun wichtiger denn je. Die Leute sollten ihr Vermögen streuen. Aktien, Fonds oder ETFs müssen als Sachwerte anerkannt und in ein breit angelegtes Portfolio investiert werden. Die Weltmarktführer der Bereiche Pharma, Konsum oder Nahrungsmittel werden auch in Zukunft Gewinne erzielen. Zusätzlich sollte man Gold als Sicherung in Betracht ziehen.
Den kompletten Beitrag aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 30.05.2020 finden Sie als Download hier