Die im vergangenen Jahr als langweilig geltend und somit verschmähten Value Titel scheinen zum Jahresanfang den Schalter umgelegt zu haben und geraten wieder in den Fokus der Anleger. Die Rückkehr der Substanzwerte hat längst stattgefunden und sollte zu größeren Umschichtungen führen.
Die ganz Großen haben bereits damit begonnen: Das Ehepaar Gates mit seiner Stiftung und Warren Buffett haben sich von ihren Beständen an Apple, Amazon, Uber etc. teilweise oder ganz getrennt und kehren zurück in die Old Economy. Viele weitere Anleger dürften folgen.
Die fundamentale Sicht auf die Konzerne hilft bei der Auswahl der Aktien. Das übergeordnete Ziel einer Sachwertanlage mit möglichst hoher Sicherheit wird durch Qualität und Zuverlässigkeit der Unternehmen erreicht. Anders als im Jahr zuvor gilt das Motto „investieren statt spekulieren“. Auch die Markttechnik spricht für Investitionen in die besten Unternehmen zu möglichst fairen Preisen. Die Fundamental-Analyse berücksichtigt hierbei Kriterien wie eine geringe Verschuldung, robuste Geschäftsmodelle, die sich gerade in Krisenphasen bewiesen haben, sowie die Vorlage international verbindlicher Bilanzierungsstandards.
Zusätzliche Bewertungen von Ertragskontinuität, Ausschüttungsquoten, die sich aus Dividenden und Aktienrückkaufprogrammen ergeben, und eine geringe Kapitalintensität des Geschäftsmodelles führen zu Substanzerhalt und bieten aussichtsreiche Wachstumschancen.
Wir sollten uns die Frage stellen, wer führend in seiner Branche ist und die Preismacht in der Zukunft hat. Natürlich kann es immer wieder kleinere Unternehmen geben, die es an die Spitze schaffen. Die Wahrscheinlichkeit jedoch, dass kleine Unternehmen von den großen Branchenführern übernommen werden, ist höher.
Die Frage der Länderallokation ist an dieser Stelle sicherlich nicht zu verachten. Industriestaaten werden weiterhin den Ton angeben. Nordamerika, Europa liegen weit vorne. Die asiatische Wirtschaft entwickelt sich jedoch stark und besitzt großes Wachstumspotenzial. Ende letzten Jahres wurde die größte Freihandelszone der Welt zwischen den zehn ASEAN-Mitgliedsstaaten in der Asien-Pazifik-Region gegründet, wodurch der sowieso schon starke asiatische Warenverkehr nochmals an Fahrt gewinnt. Dass China den USA den Rang abläuft ist nur eine Frage der Zeit. Also warum nicht rechtzeitig auf diesen Zug aufspringen.
Wer im letzten Jahr Erfolg und Spaß an Spekulationen hatte, sollte sich überlegen, sein Depot solider und ausgewogener zu strukturieren. Verständliche, nachvollziehbare Geschäftsmodelle mit starken Marken und massentauglichen Gütern und Dienstleistungen werden die kommenden Monate und Jahre in den Industrienationen bestimmen.
Den kompletten Beitrag aus dem Themendienst für Journalisten, Ausgabe April 2021, finden Sie als Download hier