WELT Edition – Wirecard: Betrug als Menetekel
Auszug aus dem Bericht der WELT Edition vom 23.06.2020:
Für jüngere Anleger ist es ein Schock, für Ältere ein Déjà-vu. Das Rätsel um die verschwundenen Milliarden beim Dax-Konzern Wirecard erinnert an spektakuläre Skandale der Vergangenheit. Und das löst bei den erfahrenen Kapitalmarkt-Hasen einiges Unbehagen aus. Denn wenn eine riesige Bilanzfälschung oder ein anderer Betrug aufflog, markierte das nicht selten den Anfang vom Ende einer lange Börsenhausse.
Sollten sich die Geschäftszahlen des Zahlungsabwicklers Wirecard (an den Finanzmärkten längst als „Wirefraud“ verspottet), als hochgradig manipuliert herausstellen, wäre auf jeden Fall höchste Vorsicht angesagt. Denn möglicherweise offenbaren die Verwerfungen ein bedenkliches Maß an Unbekümmertheit, das inzwischen von der Börse und ihren Akteuren Besitz ergriffen hat.
Anleger müssen ihre Investments offenbar strenger prüfen und dürfen sich weder von allgemeinen Marktübertreibungen noch von einzelnen Firmenvisionären emotional mitreißen lassen. Das gilt nicht nur, aber gerad für Deutschland. Hierzulande scheint die Anfälligkeit für falsche Propheten ausgeprägt zu sein. Nicht von ungefähr war Wirecard die beliebteste Aktie deutscher Privatanleger, wie eine Umfrage der WELT AM SONNTAG gerade erbracht hat. „Betrugsfälle gehen oft mit Höchstständen des Marktes einher“, sagt Stefan Heieck, der seit 2005 als Hedgefondsmanager arbeitet…
Lesen Sie den kompletten Beitrag aus der WELT Edition vom 23.06.2020, Download hier